Das Polizeipräsidium Hamm zwischen Demokratie und Diktatur

Polizeipräsidium Hamm
Das Polizeipräsidium Hamm zwischen Demokratie und Diktatur
Vom historischen Ort zum heutigen Lernort.

Nach dem 1. Weltkrieg war die Hammer Polizeiverwaltung in einem alten Fachwerkgebäude, der früheren Möbelfabrik Landmann im Kreuzungsbereich Südstraße / Königstraße in Räumen untergebracht, die in einfacher Weise durch leichte Ziegelstein- und Pappwände zu Büroräumen umgebaut waren.

Als der Gedanke zur Verstaatlichung der städtischen Polizeiorgane in den Vordergrund trat, musste auch die unwürdige Unterbringung der polizeilichen Verwaltungsstellen verändert werden. Nach umfassender Suche eines zum Umbau geeigneten Gebäudes wurde letztendlich der Entschluss gefasst, einen Neubau am heutigen Standort an der Hohe Straße 80 in Hamm zu errichten.

Am 1. April 1925 erklärte sich der Minister des Innern mit dem Ankauf eines Grundstücks und dem Baubeginn einverstanden. Der Neubau des Polizeigebäudes wurde Anfang November 1926 auf einem 2.900 qm großen Grundstück begonnen. Arbeiten und Materiallieferungen wurden fast alle von ortsansässigen Firmen aus Hamm und Umgebung erbracht. Am 1. April 1928 wurde das Gebäude nach einer Bauzeit von nur 17 Monaten an die bereits am 1. März 1927 verstaatlichte Polizeibehörde übergeben.

Eine Fläche von 1.200 qm war mehrgeschossig bebaut worden. Büroflächen von 2.300 qm, Flure und Treppenhäuser von 1.100 qm, sechs Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 1.100 qm sowie 650 qm Keller- und 1.100 qm Bodenräume waren entstanden. Aus hartgebrannten Klinkern war ein winkelförmiger Gebäudekomplex mit einem Turmbau geschaffen worden, in dem verwaltungspolizeiliche Dienststellen untergebracht waren (Einwohnermeldeamt, Polizeikasse, Kraftfahrwesen, Kriminalpolizei, das Kommando der Schutzpolizei und ein Polizeigefängnis mit bis zu 40 Haftplätzen). Sechs eingebaute Wohnungen boten entsprechend ihrer Gestaltung durch geringe bauliche Veränderungen bei Bedarf die Möglichkeit, später zu Büroräumen umgewandelt zu werden. Heute wird das Atrium des PP für die historisch-politische Bildung für das PP Hamm und umliegende Behörden genutzt. Ganz bewusst stellt die dort installierte Ausstellung die Frage nach der Bedeutung des Gestern für das Heute – und was das ganz konkret für die Arbeit der Polizeibeamten in der Bundesrepublik bedeutet.

Weitere Informationen zum Thema erhalten Sie auf unserer Themenseite "Polizeigeschichte".

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110