Die Sommerzeit lockt die Menschen in die Stadt, in die Parks und Cafés. Aber gerade die Menschenmengen in Einkaufszonen, auf Bus- und Bahnhöfen und auf Wochenmärkten finden das Interesse von Langfingern, die es auf ihre Brieftasche abgesehen haben!
Hier gilt es, vorsichtig zu sein und umsichtig zu agieren. Durch Aufmerksamkeit, gesunde Skepsis und richtiges Verhalten können Sie selbst viel tun, um sich vor Schäden durch Taschendiebe zu schützen.
Ihr Kommissariat 44 Kriminalprävention/Opferschutz der Polizei Aachen möchte Ihnen hier ein paar wichtige Hinweise geben, damit Sie auf Ihrem Ausflug nicht Opfer eines Taschendiebstahls werden.
Vorgehensweisen:Oft sind die Täter nicht alleine und gehen arbeitsteilig vor, d. h. dass einer Sie ablenken wird, während der zweite unbemerkt in ihre Tasche langt.
Täter nutzen bevorzugt Örtlichkeiten, wo es zu Gedränge kommt, wie z. B. beim Anstehen an Buden, an Kassen oder auch beim Zusteigen in Bus und Bahn.
Manchmal werden auch Notlagen vorgetäuscht und Ihre Hilfsbereitschaft - und die damit verbundene Unaufmerksamkeit - von den Tätern ausgenutzt.
Wenn Sie sich der verschiedenen Tatbegehungsweisen von Taschendieben und damit der Gefahrensituationen bewusst sind, können Sie selbst entscheidend mit dazu beitragen, nicht Opfer eines Taschendiebstahls zu werden.
Dies sind die häufigsten Tricks der Langfinger:Drängel-/Rempeltrick: Beim Einsteigen in den Bus stolpert jemand vor Ihnen, bückt sich oder bleibt plötzlich stehen. Während Sie auflaufen oder abgelenkt sind, greift ein zweiter Täter in Ihre Jacke, Tasche oder Ihren Rucksack.
Flecken-Trick: Nach einem Bankbesuch werden Sie „versehentlich“ mit Ketchup, Eis oder einer Flüssigkeit bekleckert; beim wortreichen Reinigungsversuch verschwindet das gerade abgehobene Geld aus Ihrer Handtasche.
Stadt-/Fahrplantrick: Jemand fragt Sie nach dem Weg, hält ihnen einen Stadtplan vor oder bittet Sie - etwa auf Bahnhöfen - ihn an einen Fahrplanaushang oder Stadt-plan zu begleiten. Während Sie sich orientieren und abgelenkt sind, plündern Mittäter Ihre Tasche.
Spendensammler-/Geldwechsel-Trick: Sie werden gebeten, eine Münze zu wechseln oder eine Spende für einen vermeintlich guten Zweck zu geben. Während Sie das Münzfach Ihrer Geldbörse öffnen, lenkt der Täter Sie ab, wirft seine Münze in Ihr Portemonnaie, zeigt auf das gewünschte Kleingeld oder irritiert Sie anderweitig. Dabei stiehlt er die Banknoten aus dem Geldscheinfach.
Seien Sie schlauer als der Klauer!Unsere Verhaltens-Tipps für Sie:
Rechnen Sie vor allem in Menschenmengen damit, dass Diebe Sie ablenken wollen, um Sie zu bestehlen. Bleiben Sie misstrauisch, wenn Sie von Unbekannten angesprochen werden - mit welchem Anliegen auch immer.
Tragen Sie Wertsachen und Dokumente nicht in der Handtasche bei sich, sondern verteilen Sie sie in verschlossenen Innentaschen Ihrer Oberbekleidung. Empfehlenswert sind auch Brustbeutel, Gürtelinnentaschen oder Geldgürtel.
Tragen Sie Ihre Hand- oder Umhängetasche stets verschlossen unter dem Arm geklemmt und mit dem Verschluss zum Körper. In Geschäften, Fußgängerzonen oder ähnlich belebten Bereichen sollten Sie auch Rucksäcke immer verschlossen unter dem Arm oder vor sich tragen.
Verwahren Sie Wertgegenstände wie Geldbörse, Mobiltelefon und Schlüssel nicht in der Einkaufstasche, dem Einkaufskorb oder Einkaufswagen und legen Sie Ihr Portemonnaie an der Kasse nicht aus der Hand.
Lassen Sie Gepäck und Wertsachen nie aus den Augen. Nehmen Sie Geldbörsen, Mobiltelefone, Schlüssel usw. immer aus Kleidungsstücken, die Sie an Garderoben oder über Stuhllehnen hängen. In Restaurants oder Cafés sollten Sie Taschen nicht an die Stuhllehne hängen, sondern auf Ihren Schoss stellen oder auf den Boden, fixiert zwischen Ihren Füßen. Legen Sie ihr Mobiltelefon nicht offen auf den Tisch, sondern behalten Sie es in einer verschlossenen Tasche.
Führen Sie nur soviel an Bargeld mit, wie Sie brauchen.
Notieren Sie sich die Daten Ihrer Geldkarten (Kontonummer und Bankleitzahl) und die Geräte-Nummer (IMEI) ihres Handys. Nehmen Sie die Notizen niemals mit, sondern bewahren Sie sie sicher Zuhause auf.
Notieren Sie niemals die vierstelligen PIN-Codes von Debit- oder Kreditkarten sowie Mobiltelefonen, sondern lernen Sie diese auswendig.
Und wenn Sie doch einmal Opfer geworden sind oder einen Diebstahl beobachten?
Verständigen Sie umgehend die Polizei unter Notruf 110 !
Machen Sie auf den Dieb aufmerksam und fordern Sie umstehende Passanten auf, Ihnen zu helfen.
Kümmern Sie sich um Menschen, die bestohlen wurden und bieten Sie ihnen Hilfe an.
Prägen Sie sich das Aussehen der Diebin/des Diebs möglichst genau ein und stellen Sie sich als Zeugin bzw. Zeuge zur Verfügung.
Melden Sie den Diebstahl amtlicher Dokumente umgehend Ihrer kommunalen Verwaltungsstelle, bei ausländischen Dokumenten Ihrem Konsulat.
Lassen Sie beim Diebstahl Ihrer Geldbörse auf einer Polizeiwache sofort die Debit- oder Kreditkarten sperren.
Alternativ dazu steht Ihnen unter der Telefonnummer 116 116 ein gebührenfreier Sperrnotruf zur Verfügung.
Wenn Wohnungs- oder Fahrzeugschlüssel entwendet wurden, lassen Sie die Schließzylinder schnellstmöglich austauschen.
Weitere Informationen:
Weitere Informationen zur Kriminalprävention finden Sie im Internet auf www.polizei.nrw.de (unter Aufgaben > Kriminalitätsvorbeugung) oder auf www.polizei-beratung.de