Polizeiliche Kriminalstatistik 2017

Polizeiliche Kriminalstatistik 2017
Polizeiliche Kriminalstatistik 2017
Polizeiliche Kriminalstatistik vorgestellt: Diebstahlszahlen auf 30-Jahres-Tiefststand. Beste Aufklärungsquote seit fast 60 Jahren. Minister Reul: „Eine gute Nachricht und ein schönes Lob für die Arbeit unserer Polizei.“
IM NRW

Die Kriminalitätsentwicklung in Nordrhein-Westfalen ist rückläufig. Die Zahl der Straftaten ist im vergangenen Jahr um 6,5 Prozent von 1.469.426 auf 1.373.390 zurückgegangen. „Das ist der stärkste Rückgang seit mehr als 30 Jahren", sagte Innenminister Herbert Reul bei der Vorstellung der Polizeilichen Kriminalstatistik für das Jahr 2017. Auf einem 30-Jahres-Tiefststand befindet sich die Zahl der Diebstahlsdelikte. Sie sank um 86.091 auf 549.916 Fälle. Erfreulich ist nach Ansicht des Ministers auch die hohe Aufklärungsquote von 52,3 Prozent - der beste Wert seit fast 60 Jahren (1959). „Nordrhein-Westfalen ist nachweisbar sicherer geworden. Das ist eine gute Nachricht und ein schönes Lob für die Arbeit unserer Polizei", sagte der Minister. „Es zeigt auch, dass die tatsächliche Sicherheit besser ist als die gefühlte." Trotzdem dürfe man sich auf diesem Erfolg nicht ausruhen. „Wir im Innenministerium und in der Polizei werden auch in Zukunft hart daran arbeiten, die Lage weiter zu verbessern - Tag für Tag und Nacht für Nacht", betonte Reul. Dabei werde man weiter auf die Null-Toleranz-Strategie setzen. „Übersetzt heißt das: Wir gehen konsequent gegen jede Form von Kriminalität vor – auch gegen vermeintliche Bagatellkriminalität", erklärte der Minister.

Positiv bewertete der Minister auch den Rückgang bei der Straßenkriminalität, die um 7,8 Prozent auf 348.762 Straftaten sank. Zur Straßenkriminalität gehören beispielsweise Taschendiebstahl (-19,1 Prozent), gefährliche und schwere Körperverletzung (+1,9 Prozent), Diebstahl aus Pkw (-13,2 Prozent) und Fahrraddiebstähle (-8,5 Prozent).

Im Jahr 2017 gab es 25,7 Prozent weniger Wohnungseinbrüche. Von den 39.057 Wohnungseinbrüchen blieben 46,3 Prozent im Versuch stecken, weil die Täter nicht in die Wohnungen oder Häuser gelangten oder nichts entwendeten. „Das Durchwühlen von Schränken und Schubladen ist ein Eingriff in die Intimsphäre. Das wiegt oft schwerer als jeder materielle Verlust. Deshalb ist es gut, dass sich immer mehr Bürger beraten lassen, wie sie ihre vier Wände besser schützen können", erklärte der Innenminister. Daher werde die Präventionskampagne „Riegel vor! Sicher ist sicherer." der nordrhein-westfälischen Polizei auch in den nächsten Jahren fortgeführt. Die Aufklärungsquote bei Wohnungseinbrüchen lag bei 16,7 Prozent. Minister Reul: „Das ist zwar die beste Aufklärungsquote seit 40 Jahren, aber gerade beim Einbruch noch nicht zufriedenstellend." Wohnungseinbrüche sind grundsätzlich schwer aufzuklären, weil professionelle Täter häufig keine oder nur wenige Spuren hinterlassen.

Der Minister sprach auch das Thema Ausländerkriminalität an. „Manchmal muss man auch unangenehme Wahrheiten aussprechen. Nur wenn wir hier offen und transparent kommunizieren, werden wir das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger behalten", sagte Reul. Knapp ein Drittel der Tatverdächtigen (32,0 Prozent) hätte keinen deutschen Pass gehabt. Der Anteil der Zuwanderer hingegen liege nur bei 8,7 Prozent und sei zwischen 2016 und 2017 um 16,9 Prozent gesunken. Minister Reul: „Es ist also komplizierter, als manche Leute glauben – man muss differenzieren."

Die Gewaltkriminalität sank um 4,2 Prozent auf 46.654 Fälle, davon konnten 73,7 Prozent aufgeklärt werden. Damit konnte der Trend der vergangenen beiden Jahre gestoppt werden. Mehr als zwei Drittel der Gewaltdelikte beziehen sich auf die gefährliche und schwere Körperverletzung.

Bei Nachfragen wenden Sie sich bitte an die Pressestelle des Ministeriums des Innern, Telefon 0211 871-2300.

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