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Polizeihauptkommissar Bastian Topheide, Landrat Sven-Georg Adenauer, Polizeidirektor Dirk Zeller
Jahresbilanz 2021 der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz
Die Kreispolizeibehörde Gütersloh hat am 18.02.2022 erstmalig einen Einblick in die Strategie der Direktion Gefahrenabwehr und Einsatz gewährt und die Jahresbilanz 2021 dargestellt.

Diese neu initiierte Jahrespressekonferenz ist ein Novum im Kreis Gütersloh.

Die Kreispolizeibehörde Gütersloh ist damit die zweite Behörde in Nordrhein-Westfalen nach dem Polizeipräsidium Köln, die ihre jährliche Bilanz in diesem Format der Öffentlichkeit vorstellt.

Nachdem seit vielen Jahren eine jährliche Vorstellung der Verkehrsunfall- und Kriminalstatistik stattfindet, war es der Behördenleitung und dem Direktionsleiter wichtig, diese Pressekonferenz auch für die Direktion Gefahrenabwehr/ Einsatz in Gütersloh ab diesem Jahr anzusetzen, um die erfolgreiche Arbeit der rund 300 Beamtinnen und Beamten der Öffentlichkeit darzustellen.

Etwa 170 Einsätze werden täglich durch die Leitstelle koordiniert und von den Beamtinnen und Beamten an 7 Tagen in der Woche, an allen Sonn- und Feiertagen, rund um die Uhr übernommen. Sie sind in der Regel die ersten Ansprechpartner für die Bevölkerung, sie nehmen Verkehrsunfälle auf, begleiten Versammlungen und schützen in Gefahrensituationen.

Die Inhalte der Präsentation beziehen sich auf die Vorstellung der Wachbereiche mit ihren fünf Standorten, das Einsatzaufkommen und die Einsatzreaktionszeiten, besondere Einsatzlagen im letzten Jahr, das Präsenzkonzept „Sichere Innenstadt Gütersloh“ und auf die „Aktion Radschlag“.

Wenn die Situation brenzlig wird und vielleicht sogar Gefahr für Leib und Leben besteht, dann sind die Einsatzkräfte der fünf Polizeiwachen im Kreis Gütersloh in unter sechs Minuten am Einsatzort, in den beiden größten Städten Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück sogar noch eine oder zwei Minuten schneller.

Einsatzaufkommen

2021 bewältigten die rund 300 Beamten der fünf Wachstandorte inklusive der 18 Bezirksdienststellen im gesamten Jahr knapp über 63.000 Einsätze. Das bedeutete trotz mehrerer Lockdowns eine Steigerung von fünf Prozent gegenüber 2020.

In den meisten Fällen (42.000) handelte es sich dabei um außenveranlasste Einsätze. Wichtig sei, zur richtigen Zeit die richtige Anzahl an Beamten an den relevanten zur Verfügung zu haben. Ein Viertel aller Einsätze konzentriert sich auf Verkehrsunfälle.

Einsatzreaktionszeit

In Gütersloh vergehen im Durchschnitt 13:20 Minuten bis die Polizei vor Ort ist. Vergleicht man diese Zahl, die sich zunächst viel anhört, mit den sechs ähnlich großen und ähnlich strukturierten Polizeibehörden des Landes, belegt die Kreispolizeibehörde Gütersloh einen Spitzenplatz und ist mindestens anderthalb Minuten schneller als die anderen. Dies ist ein hervorragendes Niveau für eine Flächenbehörde.

Je nach Dringlichkeit und Anlass werden Einsätze priorisiert, da die Anlässe ein unterschiedliches Vorgehen verlangen. Ziel war es, schneller zu sein als im Durchschnitt der vergangenen drei Jahre. Dieses Ziel wurde erfolgreich erreicht. Wir sind heute 20 Sekunden schneller.

Besondere Einsatzlagen

Zu den besonderen Einsatzlagen des letzten Jahres zählen insbesondere die Eröffnung des Impfzentrums an der Marienfelder Straße, eine Bedrohungslage in der „Rifle Range“ in Borgholzhausen, viele Versammlungslagen und Fußball.

Beim Impfzentrum stand zunächst eine Gefährdungsanalyse im Vordergrund. Terrorakte, Sabotage oder Störung der Betriebsabläufe seien im Vorfeld mit den übergeordneten Behörden wie dem Staatschutz und dem Bundeskriminalamt betrachtet worden, um im Ernstfall gewappnet zu sein; ebenso ging es um die Sicherung von Impfstoffen während des Transports und auf dem Gelände. Es wurde eine vierstellige Anzahl von Einsätzen zum Schutz des Zentrums gefahren.

Die Bedrohungslage in der Rifle Ranch war eine große Herausforderung. Als höchste Priorität galt es hier die Gefährdung anderer Menschen auszuschließen.

Ein 49-jähriger Besucher aus Baden-Württemberg hatte im August einen Termin auf dem Schießstand gebucht und nach Erhalt scharfer Schusswaffen zunächst einen Angestellten bedroht. Den eingesetzten Kräften ist es gelungen eine mögliche Gefährdung von Personen in angrenzenden Gebäuden auszuschließen. Nach Eintreffen der SE-Kräfte wurde festgestellt, dass der Mann seinem Leben durch einen tödlichen Schuss ein Ende gesetzt hatte.

2021 registrierte die Polizei 180 Versammlungen. Davon fielen 79 in den Bereich des maßnahmenkritischen Protestmilieus. 48 Versammlungen wurden zum Thema Tier- und Klimaschutz bewältigt. Diese Einsätze bedeuteten sowohl für die Polizei als auch für andere Ämter einen erheblichen Personaleinsatz.

Zu den besonderen Einsatzlagen zählt für die Polizei auch der Fußball. Hinzu kommt der Umstand, dass wegen der Heimspiele des Drittligisten SC Verl in Lotte jedes Mal Kräfte dorthin entsandt werden müssen. Bei den drei noch ausstehenden Spielen des SC Wiedenbrück in der Regionalliga werden noch drei Traditionsvereine und Aufstiegsaspiranten (Wuppertal, Essen, Münster) zu Gast sein. Dabei muss mit Fremdunterstützung gearbeitet werden.

Sichere Innenstadt

Um die Sicherheitslage geht es auch in der Präsenzkonzeption „Sichere Innenstadt Gütersloh“. Dort wurde ein 0,58 km² großer Bereich der Gütersloher Innenstadt analysiert. Dies entspricht ca. 0,52 % der Gesamtfläche des Zuständigkeitsbereichs der Polizeiwache Gütersloh. In eben diesem Bereich finden ca. 16 % aller öffentlichkeitswirksamen Einsätze und 19 % der Straftaten, die geeignet sind das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu beeinträchtigen, statt. Durch Präsenz von Polizei und Ordnungsamt soll die Straßenkriminalität reduziert, Ordnungswidrigkeiten bekämpft und das Sicherheitsgefühl gestärkt werden. Auch die Bekämpfung der aktuell inaktiven Raser- und Tuningszene steht auf der Agenda.

"Aktion Radschlag"

Die Polizei will erneut den Fokus auf die Fahrradsicherheit richten, zumal die Diebstahlsfälle rückläufig und die Aufklärungsquote auf einem hohen Niveau seien. Der Anteil der verunglückten Radfahrer und Pedelec-Fahrer steigert sich jedoch langsam auf 50 Prozent aller im Straßenverkehr Verunglückten. Kernziel sei es, diese Zahl wieder zu senken. Daher sollen „Überwachungsmaßnahmen“ sowohl von Radfahrern als auch von Autofahrern und Fußgängern intensiviert werden. Im Vordergrund stehe auch die Beratung zur Verkehrssicherheit (Stichworte Beleuchtung und Helm) sowie die Radfahrausbildung in der Grundschule.

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