Eine Erkenntnis hat sich bei Greta Sonderfeld besonders eingebrannt: „Die Teilnahme hat mir gezeigt, dass die Arbeit in der Polizei hundertprozentige Teamarbeit ist und dass diese auch unter Zeitdruck gut funktioniert.“ Die Polizeikommissarin aus Oberhausen gehörte zum Siegerteam der „Vergleichsübung Wachdienst 2022“. Die liegt zwar schon einige Monate zurück, doch Sonderfeld erinnert sich noch gut an die Übungssequenzen: „Wir sind über uns hinausgewachsen, und zwar nicht nur wir als Team, sondern auch jede und jeder Einzelne für sich.“
Für die „Vergleichsübung Wachdienst“ hat die Polizei Nordrhein-Westfalen großen Aufwand betrieben. 54 Polizistinnen und Polizisten traten an. Die Teams bestanden jeweils aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Behörden. Der Inspekteur der Polizei Michael Schemke lobte: „Mit dieser Veranstaltung wird die Bedeutung des Wachdienstes eindrucksvoll unterstrichen. Körperliche Fitness, Teamfähigkeit, Flexibilität und die sichere Beherrschung der Einsatzmittel sind unsere Lebensversicherung.“
Dass sie zum Siegerteam gehörte, war für Greta Sonderfeld fast schon zweitrangig: „Die Möglichkeit, in diesem Rahmen andere Kolleginnen und Kollegen kennenzulernen, sich auszutauschen und zusammenzuarbeiten, war einmalig. Die Durchführung einer weiteren Vergleichsübung Wachdienst wäre für mich sinnvoll, wenngleich der organisatorische Aufwand nicht zu unterschätzen ist.“
Und hier eine Auswahl der Übungssequenzen, die zu absolvieren waren:
- Im rotierenden Umlauf mussten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein leerstehendes Schulgebäude an der Duisburger Hitzestraße zusammen mit einem Diensthundeführer nach möglichen Tätern durchsuchen.
- Am Düsseldorfer Rheinturm hieß es: schnell sein. In voller Montur zur Aussichtsplattform und sich unterwegs verschiedene Informationen einprägen, die später abgefragt wurden. Die Uhr stoppte erst nach der letzten Aufgabe in luftiger Höhe. „Bei den 168 Höhenmetern und knapp 1.000 Stufen gerieten wir trotz des kalten Wetters ordentlich ins Schwitzen. Oben angekommen, wurde die Übungssequenz mit dem Bau eines Kartenhauses beendet“, sagt Birthe Bußmann aus Hamm. „Runter ging es dann zum Glück mit dem Fahrstuhl.“
- In der Düsseldorfer Raumschießanlage „Auf dem Draap“ waren die Polizistinnen und Polizisten sowohl an der P99 als auch an der MP5 gefordert. Das Besondere für die Teams: Es ist ein 180°-Schießstand. Nicht nur frontal galt es ein gutes Trefferbild abzuliefern, sondern auch nach links und rechts.
- In Duisburg an der Sechs-Seen-Platte fuhren Streifenwagen quasi im Blindflug durch einen Parcours. Den Fahrern wurden die Augen abgedeckt, sie mussten nach den Kommandos der Teampartnerinnen und Teampartner den Wagen um Pylonen manövrieren.
„Ich bin vollkommen begeistert, beeindruckt und auch stolz, was der Wachdienst im täglichen Dienst alles leistet“, sagte Innenminister Herbert Reul beim Besuch der Vergleichsübung. „Sie meistern diese Herausforderungen in Permanenz! Nicht nur bei solchen Übungen, sondern vor allem in Ihrem täglichen Dienst auf der Straße unter Realbedingungen.“