"sicher.mobil.leben - Kinder im Blick" - Länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion

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"sicher.mobil.leben - Kinder im Blick" - Länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion
Seit 2018 wird die länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion "sicher.mobil.leben" durchgeführt. Zur Stärkung der Verkehrssicherheit wird seitdem einmal jährlich und mit wechselnden Schwerpunktthemen ein bundesweiter Aktionstag festgelegt.
PLZ
53227
Polizei Bonn
Polizei Bonn

In diesem Jahr lag der Fokus der Aktion auf der Verkehrssicherheit für Kinder.

Kinder zählen zu einer besonders gefährdeten Gruppe im Straßenverkehr. Dies hat verschiedene Gründe. Dazu zählen unter anderem:

1. Eingeschränkte Wahrnehmung

Kinder nehmen ihre Umwelt anders wahr als Erwachsene. Sie haben ein kleineres Gesichtsfeld und übersehen oft herannahende Fahrzeuge von der Seite. Durch die geringere Körpergröße könne sie beispielsweise nicht über geparkte Autos hinwegsehen und werden auch durch andere Verkehrsteilnehmende später wahrgenommen.

2. Fehlendes bzw. geringes Risikobewusstsein

Kinder können häufig Gefahren noch nicht gut einschätzen. Zudem handeln Kinder oft impulsiv und glauben, dass sie von anderen Verkehrsteilnehmenden automatisch gesehen werden.

3. Fehlende Verkehrskompetenz

Vor dem Grundschulalter und dem damit verbundene Beginn der schulischen Verkehrserziehung fehlt vielen Kindern das Verständnis für Verkehrsregeln. Zudem haben Kinder Schwierigkeiten mehrere gleichzeitig auftretende Reize (Geräusche, Autos, Fahrräder, Ampeln...) zu verarbeiten.

4. Entwicklungsstand

Kinder sind in ihrer motorischen Koordination noch nicht vollständig entwickelt. Ihr Reaktionsvermögen ist langsamer als bei Erwachsenen und sie lassen sich leicht ablenken - etwa durch Freunde, Spielsachen oder Geräusche.

Insbesondere durch erhöhte Achtsamkeit, angepasstes Fahrverhalten und die konsequente Einhaltung präventiver Schutz- und Sicherungseinrichtungen kann das Unfallrisiko für Kinder im Straßenverkehr minimiert werden.

Auch die Bonner Polizei hat sich an der Aktion am gestrigen Dienstag (03.06.2025) mit insgesamt 33 Einsatzkräften beteiligt. Im Verlaufe der Kontrollen an verschiedenen Grund- und weiterführenden Schulen im Zuständigkeitsbereich, zu denen in der Hauptsache Geschwindigkeitskontrollen zählten, wurden zahlreiche Verstöße festgestellt.

Insgesamt ahndeten die Polizistinnen und Polizisten 178 Regelverstöße. Darunter waren 105 Geschwindigkeitsverstöße - 93 dieser Verstöße wurden mit einem Verwarngeld sanktioniert. In zwölf Fällen wurden Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Drei Radfahrer (55 Euro) und zwei Autofahrer (110 Euro + ein Punkt in Flensburg) nutzten während der Fahrt ihr Mobiltelefon und waren dadurch abgelenkt. Aufgrund fehlender Sicherung von Kindern im Auto mussten drei Autofahrer ebenfalls ein Verwarngeld (30 Euro) entrichten. Im Umfeld von verschiedenen Schulen bzw. Kindertagesstätten wurden außerdem insgesamt neun Parkverstöße festgestellt und geahndet. Im Rahmen der Kontrollaktion stellten die Einsatzkräfte zudem 48 sonstige Verkehrsverstöße fest.

Polizistinnen und Polzisten der Verkehrsunfallprävention der Bonner Polizei waren einsatzbegleitend an Schulen im Rahmen der Verkehrserziehung im Einsatz.

Bei einer Kontrollstelle vor einer Grundschule in Königswinter-Steildorf gegen 07:40 Uhr hatte sich der Fahrer eines VW Polo der Kontrolle entzogen, in dem er die Weisungen eines Polizeibeamten missachtet und sein Fahrzeug beschleunigte. Der Kleinwagen konnte zunächst im Rahmen der Nachfahrt und der Nahbereichsfahndung nicht mehr angetroffen werden. Zwei eingesetzten Polizeibeamten kam der Wagen allerdings bekannt vor. Das Fahrzeug war durch sie vor Monaten kontrolliert worden. Damals war der VW in den polizeilichen Auskunftssystemen zur Entstempelung ausgeschrieben. Der VW Polo und der 23-jährige Fahrzeugführer konnte nach weiteren Ermittlungen im angrenzenden Rheinland-Pfalz angetroffen werden. Dabei wurde festgestellt, dass der Pkw nicht versichert und zugelassen war. Die entsiegelten Kennzeichen wurden sichergestellt. Gegen den 23-Jährigen wurden Ermittlungsverfahren eingeleitet.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110