Um 16 Uhr erhielt ein 91-jähriger Dortmunder einen Anruf von einem falschen Polizeibeamten. Während des Gesprächs nutzte der Betrüger die Legende mit der Festnahme eines Wohnungseinbrechers in der Wohnsiedlung des Seniors. Auf einem Zettel, der bei dem Täter gefunden worden sein soll, stehe die Adresse des Dortmunders. Um nun einen Einbruch und somit den Verlust von Wertgegenständen zu verhindern, fragte der falsche Polizist gezielt nach Bargeld. Dieses müsse von Ermittlern zur Dokumentation für die Staatsanwaltschaft fotografiert werden.
Eine dreiste Lüge.
Bereits an dieser Stelle sei gesagt, dass weder die Polizei noch andere staatliche Institutionen jemals nach Wertgegenständen von Privatpersonen fragen werden, geschweige denn diese in Verwahrung nehmen.
Über den Zeitraum von etwas mehr als einer Stunde rief der Betrüger den Senior noch mehrfach an und gab weitere Anweisungen. Zeitgleich erhielt aber auch die richtige Polizei Kenntnis.
Zivile Beamte beobachteten wenig später eine verdächtige Person im Bereich der Kurler Straße und nahmen einen 28-jährigen Dortmunder fest. Die weitergehenden Ermittlungen dauern an.
Glücklicherweise blieb es im Fall des 91-Jährigen bei einem Versuch. Der folgende Sachverhalt zeigt, dass nicht nur ältere Menschen von Betrugsarten betroffen sind, sondern auch Junge.
So erhielt eine 28-jährige Dortmunderin um 14.15 Uhr einen Schockanruf. Der Vater der jungen Frau soll einen Verkehrsunfall verursacht haben, bei dem eine Person ums Leben kam. Der Vater sei nun festgenommen worden. Um der Festnahme zu entgehen, müsse eine Kaution in einer fünfstelligen Höhe erbracht werden. Unter dem Deckmantel der Verschwiegenheit hielten die Betrüger die gesamte Zeit telefonischen Kontakt und redeten auf die Dortmunderin ein. Immer wieder meldeten sich andere Personen angeblicher staatlicher Organe, die sich letztlich an der Gerichtsstraße zur Übergabe bei der vermeintlichen Staatsanwaltschaft verabredeten. Dort übergab die 28-Jährige einer falschen Mitarbeiterin einen fünfstelligen Bargeldbetrag.
Wenig später kam ihr die Situation komisch vor und sie informierte die echte Polizei.
In diesem Fall bittet die Polizei nun um Zeugen, die die Täterin möglicherweise beobachtet haben. Nach der Geldübergabe soll sie zu Fuß über die Kaiserstraße in Richtung Innenstadt gegangen sein. Sie soll ca. 150 cm groß, 40 bis 45 Jahre alt und korpulent sein, sprach akzentfrei Deutsch und hatte einen dunklen Hauttyp. Die Täterin war bekleidet mit einem schwarzen T-Shirt und schwarzen Schuhen. Sie trug eine große Sonnenbrille sowie eine Gucci-Umhängetasche.
Zeugen melden sich bitte bei der Kriminalwache der Dortmunder Polizei unter Tel. 0231/132-7441.
Ein Rat, den die Polizei Dortmund in diesem Zusammenhang noch einmal gibt, um sich vor diesen Betrügern schützen können:
- Werden Sie sofort skeptisch, wenn Sie am Telefon um Geld - vor allem um hohe Beträge - gebeten werden! Unser Tipp: Hinterfragen Sie eine solche Forderung in jedem Fall - egal, von wem sie kommt: von einem angeblichen Familienmitglied oder jemandem, der vorgibt, Polizist oder Staatsanwalt zu sein. Und legen Sie im Zweifelsfall einfach auf. Das ist nicht unfreundlich!
- Der einfachste Ratschlag, wie Sie sich vor diesen und ähnlichen Betrugsmaschen am Telefon schützen können, ist der folgende:
Vergewissern Sie sich bei solchen Bitten um finanzielle Unterstützung immer über Ihre eigenen bekannten Wege, ob es sich um einen seriösen Anruf handelt.
Sprich: Rufen Sie Ihre Angehörige über Ihre bekannten Erreichbarkeiten an - egal, was Ihnen ein Anrufer sagt. Erkundigen Sie sich persönlich, ob das, was Sie soeben am Telefon gehört haben, stimmt.
- Dies gilt auch für den Anruf von angeblichen Polizisten. Rufen Sie die 110 an und erkundigen Sie sich, ob es wirklich Ermittlungen bezüglich Ihrer Person gibt.
- Wer noch mehr zum Thema Prävention erfahren möchte, meldet sich bitte bei dem Team der Kriminalprävention unter 0231/132-7953 oder per Mail an vorbeugung.dortmund [at] polizei.nrw.de (vorbeugung[dot]dortmund[at]polizei[dot]nrw[dot]de).