In einem Fall erbeuteten die Täter mehrere wertvolle Münzen, im einem anderen verhinderte ein aufmerksamer Bankmitarbeiter, dass eine Seniorin den Kriminellen Geld übergab.
Eine 86-Jährige aus Bad Westernkotten erhielt gegen 14:40 Uhr einen Anruf. Die vermeintliche Nichte der Frau meldete sich unter Tränen. Daraufhin übernahm eine Frau das Gespräch, die sich als die angebliche Kriminalpolizistin Julia Jakob vorgestellt habe. Sie habe berichtet, dass die Nichte vor wenigen Stunden einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem zwei Menschen ums Leben gekommen seien.
Um eine Verhaftung zu verhindern, benötige sie eine Bürgschaft. Deshalb solle die 86-Jährige möglichst viel Bargeld oder Wertgegenstände sammeln, auf die sie direkten Zugriff habe. Sie solle aber keinesfalls Kontakt zur Bank aufnehmen.
Die 86-Jährige fuhr später nach Anröchte und fand sich am vereinbarten Übergabeort vor einem Restaurant an der Hauptstraße ein. Dort sei gegen 16:30 Uhr ein Mann erschienen, der als Mitarbeiter des Amtsgerichts angekündigt worden sei und dem sie eine grüne Tragetasche mit der Aufschrift "Laufgut" übergeben habe. Darin befanden sich Gold- und Silbermünzen mit einem Gesamtwert im hohen fünfstelligen Bereich. Den Mann beschrieb die Geschädigte folgendermaßen:
- südländisches Erscheinungsbild
- etwa 30 Jahre alt
- kurze, schwarze Haare
- gelbes Oberteil.
Zeugen, die am Dienstag gegen 16:30 Uhr verdächtige Beobachtungen an der Hauptstraße in Anröchte gemacht haben oder Angaben zu dem beschriebenen Mann machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 02921/91000 bei der Polizei zu melden.
Einen ähnlichen Fall gab es am Dienstag in Belecke. Eine 88-Jährige erhielt einen Anruf von einem vermeintlichen Beamten der Polizei Köln. Er habe berichtet, dass die Tochter der Frau einen Verkehrsunfall verursacht habe, bei dem ein Kind gestorben und dessen Mutter schwer verletzt worden sei. Nachdem die vermeintliche Tochter am Telefon weinend von dem Unfall berichtet habe, habe ihr angeblicher Anwalt das Gespräch übernommen und der 88-Jährigen berichtet, dass sie einen fünfstelligen Geldbetrag von der Bank holen solle, um die Kaution für ihre Tochter zu bezahlen.
Die Seniorin sei daraufhin sofort zu ihrer Hausbank gefahren, um die geforderte Summe abzuheben. Ein aufmerksamer Mitarbeiter bemerkte den Betrug jedoch und wies die Frau darauf hin, sodass es nicht zur Übergabe des Geldes kam.
Die Polizei warnt: Legen Sie am besten auf, wenn Unbekannte anrufen. Rufen Sie den Angehörigen unter der Ihnen bekannten Nummer an. Geben Sie keine Auskunft über persönliche und finanzielle Verhältnisse. Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an unbekannte Personen. Verständigen Sie über Notruf 110 die Polizei.
Mehr zu Betrugsmaschen finden Sie unter: https://www.polizei-beratung.de/aktuelles/detailansicht/telefonbetrug-durch-schockanrufe/