Doch die objektiven Daten und Zahlen der aktuellen Kriminalitätsstatistik, die Polizeipräsident Gregor Lange und der Leiter der Direktion Kriminalität, Leitender Kriminaldirektor Jörg Ziegler, heute vorstellten, sprechen eine klare Sprache: Die Kriminalität hat im Jahr 2021 weiter um über 10 Prozent signifikant abgenommen. Dortmund und Lünen sind so sicher wie seit 36 Jahren (zuletzt 1985) nicht mehr.
Das heißt, Bürgerinnen und Bürger aus Dortmund und Lünen können sich auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen und in den eigenen vier Wänden so sicher fühlen wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Das zeigt auch ein Blick ins statistische Jahrbuch der Stadt Dortmund. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote des Dortmunder Polizeipräsidiums mit über 57 % schon seit mehreren Jahren auf einem im Vergleich der Großstädte sehr hohen Niveau.
Polizeipräsident Gregor Lange: „Der Rückgang der Kriminalität in den Städten Dortmund und Lünen ist nachhaltig, breit angelegt und deutlich.“ Nur unterbrochen durch einen kurzen Stillstand im letzten Jahr, sind die Fallzahlen in Dortmund seit einem Höchststand im Jahr 2014 permanent um insgesamt mehr als 30.000 Fälle oder um gut 36 Prozent erstmals unter die symbolisch bedeutsame Marke von 60.000 Fällen gesunken. Das sind erneut gut 10 % weniger als im Vorjahr. Die Stadt Lünen verzeichnet einen Rückgang zum Vorjahr um ebenfalls 10 % auf 4745 Straftaten, ebenfalls eine deutliche Entwicklung nach dem Höchststand im Jahr 2013 mit minus 36,4 %.
Bemerkenswert niedrige Zahlen zeigen sich insbesondere beim Thema Wohnungseinbruch. Im vergangenen Jahr zeigten die Dortmunderinnen und Dortmunder 757 Wohnungseinbrüche an, damit beträgt der Rückgang zum Vorjahr gut 24 %. In Lünen waren es 68 Taten, im Vergleich zu 2020 ein Rückgang von 16 %. Im Jahr 2015 waren es zum damaligen Höchststand in Dortmund noch 3.357 - der Rückgang beträgt seither knapp 77 Prozent. In Lünen waren es 2014 insgesamt 423 Fälle - ebenfalls ein starker Rückgang von rund 84 Prozent. Zudem bleibt jeder zweite Einbruch im Versuch stecken. Unsere eigenen vier Wände sind so sicher wie lange nicht mehr!
Deliktsbereiche, die das Sicherheitsgefühl der Menschen in Dortmund und Lünen in besonderem Maße betreffen, gehen ebenfalls weiter deutlich zurück. Die Zahl der Straßenkriminalität im Jahr 2021 hat sich binnen sieben Jahren nahezu halbiert. So waren es zu ihrem Höchststand im Jahr 2014 in Dortmund noch 23.003 Taten, heute im Rückblick auf das Jahr 2021 sind es genau 12.101 Fälle. Die Fallzahlen sind hier zum Vorjahr um gut 17 Prozent gesunken. In Lünen zeigte der Höchststand von 2012 noch 2.235 Fälle, jetzt 2021 insgesamt 1.200. Auch hier haben sich die Fallzahlen fast halbiert. Der Rückgang zum Vorjahr liegt bei acht Prozent.
Auch beim Straßenraub ist in Dortmund ein starker Rückgang von 68 Prozent zum absoluten Höchststand im Jahr 2013 zu verzeichnen (Minus 31,8% im Vergleich zum Vorjahr). In dem Jahr waren es noch 784 Taten - jetzt im zurückliegenden Jahr 2021 - noch 251 Fälle. Auch für Lünen zeigen die Zahlen 2021 einen starken Rückgang zum Vorjahr um über 53 Prozent - von 19 auf neun Fälle.
Diese deutlichen Tendenzen zeigen sich auch im Bereich der Gewaltkriminalität: Mit gut sechs Prozent sanken die Zahlen dieses Deliktsbereichs in Dortmund (Lünen: acht Prozent). Auch hier gab es in Dortmund im Jahr 2014 mit 3.297 Fällen den Höchststand der jüngsten Vergangenheit - 2021 waren es noch 2.241, was ein Absinken der Fallzahlen um 32 % bedeutet. In Lünen gab es 2016 einen Höchststand der Zahlen mit 282 Fällen - im letzten Jahr hingegen waren es 205 Taten (Minus 27,3 % zum Jahr 2016).
Und auch der Taschendiebstahl, in den Jahren 2014 und 2015 mit weit über 4000 Taten in Dortmund und knapp 190 Taten im Jahr 2015 in Lünen verliert immer mehr an Bedeutung: In Dortmund wurden im letzten Jahr 2021 noch 1.202 Taschendiebstähle angezeigt, ein Rückgang um 74 Prozent (Rückgang zum Vorjahr 24,5%). In Lünen registrierte die Polizei im Jahr 2021 78 Taschendiebstähle, ein Rückgang zu 2015 um rund 58 Prozent und zum Vorjahr um 10,4 %.
Ein Deliktsbereich, in dem die Fallzahlen gestiegen sind, ist der Bereich der Kinderpornografie und der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung von Kindern. Im Einklang mit dem Innenministerium NRW verstärkte die Dortmunder Polizei sehr frühzeitig die Ermittlungsarbeit in diesem Bereich. Gregor Lange betont: „Durch erhebliche personelle Verstärkungen im Fachkommissariat und verbesserte technische Ausrüstung hellen wir das Dunkelfeld in diesem Bereich erheblich auf. Dadurch identifizieren wir eine Vielzahl von Tatverdächtigen und holen diese aus der Anonymität heraus.“
Der Leiter der Direktion Kriminalität, der Leitende Kriminaldirektor Jörg Ziegler unterstreicht noch einmal: „Mehr Ermittlerinnen und Ermittler im Fachkommissariat, aber auch die verstärkte und beschleunigte Auswertung von sichergestellten Datenträgern, eine zum Teil hohe psychisch belastende Tätigkeit, treiben wir mit besonders geschulten Expertinnen und Experten voran. Ich bin der festen Überzeugung, dass diese Ermittlungsarbeit - und wir sprechen von Terabyte an ausgewerteten Daten - wesentlich dazu beiträgt, Kinder aus einem teils lang anhaltenden Martyrium zu befreien. In dem Bereich werden wir auf keinen Fall nachlassen und wer glaubt, er sei im digitalen Netz anonym, der irrt!“ Die Fallzahlen stiegen in Dortmund im Jahr 2021 im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung um 13 % und bei den Fällen von Kinderpornografie um 24 %. In Lünen waren die Fallzahlen leicht rückläufig (Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung minus 10 % und Fälle von Kinderpornografie minus 25 %). Die Aufklärungsquote liegt auch aufgrund des hohen personellen Ansatzes der Dortmunder Polizei bei gut 91 %.
Zur aktuellen sehr positiven Kriminalitätsentwicklung erklärt Polizeipräsident Gregor Lange: „Wir haben in den letzten Jahren viele personelle und konzeptionelle Anstrengungen unternommen, um die Kriminalität in Dortmund und Lünen wirksam zu bekämpfen. Wir können heute in aller Bescheidenheit sagen, dass unsere Konzepte greifen und wir mit den vielen motivierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Polizei Dortmund unsere Beiträge für mehr Sicherheit leisten. Und das soll auch so bleiben.“
Bei der Dortmunder Polizei sind derzeit 14 Ermittlungskommissionen eingesetzt, darunter auch die „EK Nord“. Seit 2016 ermittelt diese Ermittlungskommission in allen Straftaten rund um die Dortmunder Nordstadt in sehr enger Zusammenarbeit mit dafür eigens abgestellten Staatsanwältinnen und Staatsanwälten.
Staatsanwaltschaft, Stadt Dortmund und Polizei arbeiten auch im Haus des Jugendrechts sehr eng und erfolgreich seit 2016 zusammen. Jugendliche Straftäter landen ausnahmslos im Haus des Jugendrechts, insbesondere Intensivtäter werden sehr eng betreut: Von der Alternative in sozialen Projekten bis hin zur schnellen Repression versuchen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Hauses des Jugendrechts einen ganzheitlichen Ansatz zu finden.
Auch das Thema Einbrüche wird seit mehreren Jahren zentral in einem Fachkommissariat bearbeitet. Immer unterstützt von Expertinnen und Experten des 2016 neu eingerichteten speziellen Tatortdienstes, wenn es um Spurensuche und -bewertung geht.
Gemeinsam mit Sicherheitspartnern wie der Stadt und dem Zoll führt die Dortmunder Polizei unvermindert Schwerpunkt- und Kontrollmaßnahmen durch. Ein deutliches Signal in Richtung Straftäter ist hier die strategische Fahndung, mit der seit der Änderung des Polizeigesetzes im Jahr 2019 über 80.000 Personen und über 56.000 PKW an mehr als 40.000 Örtlichkeiten (insgesamt in Dortmund und Lünen) kontrolliert wurden. 3.564 Strafverfahren haben sich alleine aus diesen Kontrollen der strategischen Fahndung ergeben.
Nicht zuletzt ist die Videobeobachtung an der Brückstraße in der Dortmunder Innenstadt und an der Münsterstraße ein wichtiger Baustein in unserem Gesamtkonzept zur Gefahrenabwehr und Kriminalitätsbekämpfung.
Die gesamte Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) ist ab sofort auch online auf der Homepage des Polizeipräsidiums Dortmund abrufbar. Für Fragen von Journalistinnen und Journalisten stehen Ihnen unter 0231/132-1022 die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizeipressestelle zur Verfügung.