Grafik: Forschungsbericht
Wohnungseinbruch: Erste Ergebnisse zum bisher größten Forschungsprojekt
Zwischenbericht "Forschungsbericht WED" liefert erste zentrale Ergebnisse.
Ziel des Forschungsprojekts
Im Mittelpunkt der Forschung steht die Frage nach einer Zuordnung von Tat- zu Tatverdächtigentypen. Daneben werden weitere Einzelfragen geprüft, wie beispielsweise die Rolle der Autobahnnähe, die Anziehungskraft bestimmter Tatorte für Wohnungseinbrecher sowie die Art der Beute.
Marc Holste, MIK NRW

Methode
Die Ergebnisse des Zwischenberichts basieren auf der Analyse von staatsanwaltschaftlichen Ermittlungsakten 1 226 ungeklärter und 719 geklärter Fälle.

Erste zentrale Ergebnisse

  • Mehr als 1/3 der Tatorte sind Wiederholungstatorte.

  • Fast die Hälfte der ermittelten Tatverdächtigen hatte eine Vorbeziehung zum Opfer; 90 Prozent dieser „Beziehungstaten“ wurden von deutschen Tatverdächtigen begangen.

  • Höhere Beutesummen wurden mittels der effizienteren Durchsuchungsstrategie der Schubladenkommoden (von unten nach oben) erzielt.

  • Das Aufhebeln von Türen und Fenstern war die häufigste Zugangsart. Allerdings war der Anteil dieser Zugangstechnik bei den ungeklärten Taten größer. Der Zugang mittels stumpfer Gewalt gegen Türen oder Fenster kam hingegen bei den geklärten Taten häufiger vor.

  • Osteuropäische Tatverdächtige erzielten deutlich höhere Beutesummen und nutzten häufiger die effizientere Durchsuchungsstrategie der Schubladenkommoden.

  • Osteuropäische Tatverdächtige scheitern zwar häufiger beim Eindringen in das Objekt, dafür war bei den Tatverdächtigen mit deutscher oder sonstiger Staatsangehörigkeit der Anteil der Versuche größer, bei denen trotz Eindringen keine Beute erzielt wurde.

  • Die Nähe zur nächsten Autobahn hat nur in kleineren Gemeinden eine Bedeutung

Ausblick
Der Abschlussbericht zur Aktenanalyse wird Ende 2016 veröffentlicht.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110