Polizeinotruf in dringenden Fällen: 110

Menü

Inhalt

Bild Verkehrsunfallbericht 2016
Verkehrsunfallbericht 2016
Informationen zur Verkehrsunfallentwicklung 2016 im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen.

Mit dem Verkehrsunfallbericht für das Jahr 2016 geben Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen und der Leiter der Direktion Verkehr, Polizeidirektor Karl-Heinz Henn, einen detaillierten Einblick in die Entwicklung der Verkehrssicherheitslage für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen. Neben Daten und Fakten enthält der Bericht auch Hintergrundinformationen zu weiteren Präventionskampagnen und anderen Maßnahmen aus dem Bereich der Verkehrssicherheitsarbeit.

Entwicklungen

Die Straßen im Präsidialbereich Recklinghausen gehören auch weiterhin zu den sichersten im Land NRW. Das Risiko im Straßenverkehr zu verunglücken liegt 25% unter dem Landesschnitt.

Neben dieser grundsätzlich positiven Aussage zeigt der detaillierte Blick in einzelne Bereiche aber auch sehr unterschiedliche Entwicklungen:

 Erfreulich ist der Rückgang von verletzten Kindern, die auf ihrem Schulweg verunglücken.
 Positiv ist auch der Rückgang der verunglückten motorisierten Zweiradfahrer. Im letzten Jahr starb kein Motorradfahrer im Straßenverkehr, nachdem 2015 noch sechs „Biker“ ums Leben kamen.

 Dem stehen negativ gegenüber die deutliche Zunahme der Verkehrsunfälle sowie die größere Zahl an Verunglückten. 

 Kinder gehören zu den schwächsten Verkehrsteilnehmern. Deren sichere Verkehrsteilnahme gehört zu den primären Zielen unserer Verkehrssicherheitsarbeit. Die Zunahme der Zahl der in ihrer Freizeit verunglückten Kinder nehmen wir zum Anlass, unsere Präventionsarbeit weiter zu optimieren und an den aktuellen Erkenntnissen auszurichten.

 Eine in vielen Bereichen der Gesellschaft festzustellende Respektlosigkeit spiegelt sich auch bei den Verkehrsunfallfluchten wider. So haben nicht nur die Unfallfluchten mit Sachschaden deutlich zugenommen; auch die Bereitschaft, verletzte Personen nach einem Unfall einfach zurück zu lassen, ist gestiegen. Diese Entwicklung finde ich erschreckend.“

Schlagzeilen

Die Straßen im Präsidialbereich Recklinghausen gehören weiterhin mit zu den sichersten im Land NRW. Die Gefahr, im Straßenverkehr zu verunglücken, liegt 25% unter dem Landesschnitt

Unfallzahlen gestiegen

Abbiegen und Wenden häufigste Hauptunfallursache

Geschwindigkeit bestimmt maßgeblich die Schwere der Unfallfolgen

 

Zahl der Verkehrstoten auf Vorjahresniveau

Unfallrisiko Dunkelheit

Fast 5% mehr Verunglückte als 2015

 

Deutlich weniger verunglückte motorisierte Zweiradfahrer

Polizei setzt erfolgreiche Biker-Kampagne „PoliTour“ fort

Anstieg der verletzten Radfahrer

Senioren als Radfahrer verunglücken seltener -

Mehr Unfälle bei Pedelec-Nutzung
 

Zahl der verunglückten Kinder nimmt deutlich zu
 Schulwegunfälle gehen um fast 13% zurück
 Sicherheit von Kindern bleibt Schwerpunkt polizeilicher Präventionsarbeit

 

Unfallbeteiligte immer häufiger unter Einfluss von Alkohol / Drogen
 Verkehrsunfallfluchten nehmen deutlich zu
 Über 70% aller Unfallfluchten mit Verletzten werden aufgeklärt

Verunglücktenrisiko unter dem Landesschnitt

Die Straßen im Präsidialbereich Recklinghausen gehören weiterhin mit zu den sichersten im Land NRW.

Die Gefahr, im Straßenverkehr zu verunglücken, liegt 25% unter dem Landesschnitt
 

Im Rahmen der statistischen Auswertungen werden auch die Unfallhäufigkeitszahl (UHZ) und die Verunglücktenhäufigkeitszahl (VHZ) ermittelt. Sie geben das Risiko an, an einem Verkehrsunfall beteiligt zu sein bzw. bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden. Wie bereits im Jahr 2015 liegen die Risiken auch im letzten Jahr deutlich unter dem Schnitt aller Polizeibehörden in NRW.

„Trotz des Anstiegs der Verkehrsunfälle und der Zunahme der Verletzten gehören die Straßen im Präsidialbereich zu den sichersten im Land“, betonte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen.

Unfallzahl gestiegen

Abbiegen und Wenden häufigste Hauptunfallursache

Geschwindigkeit bestimmt maßgeblich die Schwere der Unfallfolgen
 

Nachdem es mit 19.170 Verkehrsunfällen im Jahr 2015 den zweit-niedrigsten Stand seit 10 Jahren gegeben hatte, ist im Jahr 2016 ein Anstieg um 11,6% auf 21.396 Unfällen feststellbar (+ 2.226 Unfälle).

Fehler beim Abbiegen und Wenden sind mit einem Anteil von etwa 40% die häufigste Hauptunfallursache. Das Linksabbiegen stellt sich für viele Verkehrsteilnehmer als besonders problematisch dar. Mangelnde Aufmerksamkeit des Abbiegenden und überhöhte Geschwindigkeit beim entgegenkommenden Fahrzeug tragen häufig zur Unfallentstehung bei. Bei etwa jedem 7. Verkehrsunfall waren Vorfahrtsverstöße und die Missachtung des Vorranges ausschlaggebend. Die Geschwindigkeit spielte in 7% der erfassten Unfälle mit Hauptunfallursache eine herausragende Rolle.

Während 2015 noch 176 Verkehrsunfälle mit der vorrangigen Ursache „Geschwindigkeit“ registriert wurden, stiegen diese im letzten Jahr auf 198 VU an. Die meisten erfassten „reinen Geschwindigkeitsunfälle“ hat es mit   412 VU im Jahr 2006 gegeben. Geschwindigkeit ist regelmäßig mit ursächlich für die Schwere der Unfallfolgen.

„Seit dem Jahr 2012 war überhöhte Geschwindigkeit bei etwa 20 Prozent der Verkehrsunfälle mit Unfalltoten ursächlich. Das zeigt deutlich auf, wie wichtig die Überwachung der Geschwindigkeit ist. Unser Ziel bleibt folglich die   nachhaltige und flächendeckende Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus“, betonte der Leiter der Direktion Verkehr, Karl-Heinz Henn.

Zahl der Verkehrstoten auf Vorjahresniveau

Unfallrisiko Dunkelheit

Fast 5% mehr Verunglückte als 2015

 

Im letzten Jahr wurde die Polizei zu 1.975 Unfällen (+ 148) gerufen, bei denen Personen verletzt oder getötet wurden. Dieses bedeutet einen Anstieg von 8,1% gegenüber dem Jahr 2015.

Die Zahl der Verunglückten stieg von 2.337 im Jahr 2015 auf 2.446 ebenfalls an (+ 4,7%).

Wie im Vorjahr starben auch 2016 -13- Verkehrsteilnehmer auf unseren Straßen. 507 Personen erlitten schwere Verletzungen (+ 7,6%) und 1.926 Verkehrsteilnehmer verletzten sich leicht (+ 8,3%).

Auffällig ist, dass es sich bei 11 Unfalltoten um Radfahrer bzw. Fußgänger handelte, also um so genannte „ungeschützte Verkehrsteilnehmer“. In fünf Fällen mit tödlichen Unfallfolgen ereigneten sich die Unfälle bei Dunkelheit.

Darüber hinaus spielten Dunkelheit bzw. Dämmerung bei etwa jedem 4. Unfall mit Verletzten eine Rolle. „Das zeigt, welche Bedeutung der Grundsatz „Sehen und gesehen werden“ für die Sicherheit im Straßenverkehr hat. Lichtreflektierende Kleidung und verkehrssichere Fahrräder mit einer funktionierenden Beleuchtung tragen maßgeblich zur guten Erkennbarkeit bei“, betonte Karl-Heinz Henn.

Deutlich weniger verunglückte motorisierte Zweiradfahrer

Polizei setzt erfolgreiche Biker-Kampagne „PoliTour“ fort

Anstieg der verletzten Radfahrer

Senioren als Radfahrer verunglücken seltener -

Mehr Unfälle bei Pedelec-Nutzung

 

Bei den motorisierten Zweiradfahrern ist im letzten Jahr eine sehr positive Entwicklung feststellbar. Die Zahl der Verunglückten ging von 321 im Jahr 2015 auf 296 zurück (-7,8%). Erfreulich ist zudem, dass 2016 kein „Biker“ tödlich verunglückte, während ein Jahr zuvor noch sechs Motorradfahrer ihr Leben verloren.

„Zu dieser Entwicklung hat vielleicht auch schon unser im Jahr 2016 erstmals umgesetztes Präventionsprojekt „PoliTour“ beigetragen. Wir werden dieses Projekt ausweiten und in diesem Jahr in Kooperation mit den Landratsbehörden Borken und Coesfeld fortsetzen“, betonte der Direktionsleiter Verkehr, Karl-Heinz Henn.

Radfahrer

Eine ganz andere Entwicklung ist dagegen bei den Radfahrern festzustellen. Hier stieg die Zahl der Verletzten von 520 im Jahr 2015 auf 543 im letzten Jahr (+ 4,4%) an, während es von 2014 auf 2015 noch rückläufige Fallzahlen gegeben hatte.

Entgegen diesem negativen Trend bei den verunglückten Radfahrern, verletzten sich über 24% weniger Rad fahrende Senioren (2015: 120 - 2016: 91).  

Die verstärkte Nutzung von Pedelacs macht sich allerdings auch in der aktuellen Verkehrsunfallstatistik bemerkbar. Waren im Jahr 2015 noch 17 VU zu beklagen, so erhöhte sich die Zahl nunmehr auf 33 VU.

 

Anmerkung:

Hintergründe zu der Entwicklung sind im Verkehrsunfallbericht 2016 enthalten.

Zahl der verunglückten Kinder nimmt deutlich zu

Schulwegunfälle gehen um fast 13% zurück

Sicherheit von Kindern bleibt Schwerpunkt polizeilicher Präventionsarbeit

 

Im Jahr 2016 verunglückten auf unseren Straßen 256 Kinder, ein Anstieg um 12,8% gegenüber dem Vorjahr. Bereits von 2014 auf 2015 war ein Anstieg zu beklagen (+ 5,2%).

 

Erfreulich ist dagegen der Rückgang der Schulwegunfälle. Hier sank die Zahl der Verkehrsunfälle um fast 13% auf nunmehr 47 VU.

„Auffällig ist, dass im Jahr 2016 viele Kinder in der Freizeit als Fußgänger verunglückt sind“, betonte der Direktionsleiter Karl-Heinz Henn.

Unfallbeteiligte immer häufiger unter Einfluss von Alkohol / Drogen

Verkehrsunfallfluchten nehmen deutlich zu

Über 70% aller Unfallfluchten mit Verletzten werden aufgeklärt  

 

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei denen zumindest ein Beteiligter unter dem Einfluss von Alkohol, Drogen oder anderer berauschender Mittel stand, nahm im letzten Jahr deutlich zu. 308 VU im Jahr 2016 bedeuten einen Anstieg von über 20% (2015: 254 VU).

Bedeutsam stieg die Zahl der angezeigten Verkehrs­unfallfluchten im Jahr 2016 an, von 3.586 auf nunmehr 4.520 (+26,05%). Besorgniserregend ist gleichermaßen der Anstieg bei Verkehrsunfallfluchten mit Verletzten; 171 Unfälle machen gegenüber 2015 (153) einen Anstieg von fast 12% aus. Immerhin konnten 72,2% dieser Unfallflüchtigen durch die Angehörigen der beiden Verkehrskommissariate beweissicher ermittelt werden.

Ausblick für 2017

„Die sichere Teilnahme am Straßenverkehr wird auch 2017 polizeiliche Kernaufgabe und somit ein zentrales Thema für die Polizei sein. Die Sicherheit von Kindern im öffentlichen Straßenverkehr sowie das Fahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss stehen dabei besonders im Fokus“,    so die Polizeipräsidentin.

„Wir werden unsere vielfältigen Maßnahmen zur Bekämpfung von Verkehrsunfällen auch in diesem Jahr konsequent fortsetzen. Die Reduzierung des Geschwindigkeitsniveaus bleibt dabei ein wesentlicher Baustein. Aber auch in anderen Bereichen werden wir Schwerpunkte setzten, z.B. bei der verbotswidrigen Nutzung von Mobiltelefonen in Kraftfahrzeugen und bei allen Verkehrsverstößen, die die Sicherheit der Radfahrer unmittelbar beeinträchtigen“, ergänzte Karl-Heinz Henn.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110