Zwar noch nicht dingfest gemacht, aber identifiziert sind Tageswohnungseinbrecher, die ihr Unwesen in Boisheim, Schwalmtal und vermutlich auch in Willich trieben. Hinweise aus der Bevölkerung führten die Polizei am Donnerstag auf die Spur der Einbrecherbande und lösten eine Großfahndung der Polizei aus, die letztendlich jedoch nicht zur Festnahme der Einbrecher führte.
Bei den verdächtigen Tageswohnungseinbrechern handelt es sich um ein 14-jähriges Mädchen und einen 12-jährigen Jungen mit rumänischer Staatsangehörigkeit, ohne festen Wohnsitz in Deutschland.
Verscheucht in BoisheimGleich mehrere Hinweise aus Boisheim gab es am Donnerstag, zwischen 10:00 Uhr und 11:00 Uhr. Aufmerksame und wachsame Nachbarn hatten unter anderem auf dem Waldweg und der Nettetaler Straße in Boisheim die beiden verdächtigen Jugendliche bemerkt, die offenbar durch Schellen an Haustüren ausbaldowerten, ob jemand zu Hause ist.
Das Paar, dabei handelte es sich aufgrund identischer Beschreibung wohl um die späteren Einbrecher aus Amern, fiel zwei Hinweisgebern auf. Die beiden Jugendlichen schellten vehement an Einfamilienhäusern und erkundigten sich im Falle, dass ihnen geöffnet wurde, nach einer „Maria“. ^
Auch auf dem Waldweg hatten die mutmaßlichen Einbrecherkinder offenbar beobachtet, wie die Bewohnerin eines Einfamilienhauses mit ihrem Fahrzeug davon gefahren war. Als sie an dem Haus schellten und der Bewohner öffnete, benutzten sie neuerlich die „Maria-Legende“ und gingen davon.
Als der Hinweis vom Waldweg etwa eine halbe Stunde nach dem Vorfall bei der Polizei bekannt wurde, lief bereits eine groß angelegte Fahndung nach dem jugendlichen Paar, die jedoch leider ergebnislos verlief.
Erfolgreich in AmernUm 11:30 Uhr ging dann die Meldung über einen Tageswohnungseinbruch in Schwalmtal, auf der Straße Winkels Feld ein.
Dort hatte offenbar dasselbe Paar wie aus Boisheim die rückwärtige Terrassentür zum Einfamilienhaus aufgebrochen und Schmuck von noch unbekanntem Wert erbeutet.
Als die Bewohner nach nur 30-minütiger Abwesenheit nach Hause zurückkehrten, flüchteten zwei Jugendliche aus dem Garten des Hauses kommend in Richtung Kasender Straße.
Die sofort in Schwalmtal ausgelöste Fahndung verlief ergebnislos.
Mittlerweile ist es der Kripo gelungen, die Identität der beiden Tatverdächtigen zu ermitteln. Der 12-jährige Junge war bereits als Tatverdächtiger im September in Nettetal-Kaldenkirchen bei einem Tageswohnungseinbruch aufgefallen und am 25.9. in Dülken in Gewahrsam genommen worden. (siehe dazu unsere Meldung 1296 vom 25.9.).
Auch in Willich unterwegs?Auch aufgrund der identischen Tatbegehung gehen die Ermittler des KK 2 davon aus, dass auf das Konto des Paars auch der Einbruch in ein Einfamilienhaus auf der Kiefernstraße gehen dürfte, der am Donnerstag, vermutlich gegen 12:20 Uhr, geschah. Zu dieser Zeit schlug ein Hund an.
Gegen 12:30 Uhr wurde der Einbruch durch die rückwärtige Terrassentür festgestellt. Die Diebe erbeuteten Schmuck und Bargeld im Wert von mehreren hundert Euro.
Ob auch ein Einbruchsversuch von heute Morgen auf der Bruchstraße in Schiefbahn auf das Konto der Bande geht, bleibt zu ermitteln. Gegen 09:30 Uhr schellte es vehement an einem Einfamilienhaus. Da die Bewohnerin nicht sofort öffnete, gingen die Einbrecher wohl davon aus, dass das Haus leer stehe und brachen die rückwärtige Terrassentür auf.
Die Bewohnerin vertrieb den bereits im Wohnzimmer befindlichen Jugendlichen und seine offenbar vor dem Haus Schmiere stehende junge Begleiterin. Die Fahndung dauert an.
Vermutlich reisende Einbrecherbande unterwegsNach kriminalpolizeilichen Erkenntnissen dürfte es sich bei den Tatverdächtigen um Angehörige einer Einbrecherbande handeln, die als reisende Tageswohnungseinbrecher an bereits verschiedenen Orten aufgefallen sind.
Falls Sie Hinweise auf verdächtige Beobachtungen aus den vergangenen Tagen und Wochen geben können, wenden Sie sich unter der Rufnummer 02162/377-0 an die Kriminalpolizei.
Melden Sie zukünftig auch weiterhin solche Beobachtungen sofort über die 110!Diese Fälle -wie auch der vor einigen Wochen von dem 12-jährigen Tatverdächtigen begangene Einbruch in Kaldenkirchen- belegen, dass auswärtige reisende Einbrecherbanden in wechselnder Tatbeteiligung auch im Kreisgebiet unterwegs sind und Tageswohnungseinbrüche begehen.
Dabei baldowern sie mögliche Zielobjekte durch Schellen an den Haustüren auf und benutzen Legenden (Betteln, Erkundigen nach „Maria“ o.ä.), falls die Bewohner zu Hause sind.
Darum sind es genau die Hinweise, wie diese, die für die Polizei von großer Wichtigkeit sind, um den Einbrecherbanden das Handwerk zu legen.
Scheuen Sie sich daher nicht, die 110 zu wählen und dies bitte sofort, wenn an Ihren Haustüren geschellt, gebettelt oder unter einem Vorwand nach nicht existenten Bewohnern gefragt wird.
Die Erfahrungen aus den letzten Wochen zeigen, dass diese Arbeitsweise von den professionell agierenden Einbrecherbanden derzeit häufig im Kreis Viersen verwandt wird, um Wohnungseinbrüche zu begehen.
Der Umstand, dass es oft Kinder oder sehr junge Jugendliche sind, die an den Haustüren schellen, veranlasst leider immer noch viele Mitbürgerinnen und Mitbürger an nichts „Böses“ zu denken. Sie haben Hemmungen, für „so etwas“ den Notruf 110 zu benutzen. Aber genau dies ist der richtige Weg, um mit uns gemeinsam Einbrechern einen Riegel vorzuschieben!