Raser stoppen-Drehzahlanzeige
Polizei NRW hat Raser im Blick
Mit gezielten Maßnahmen gegen verbotene Rennen im Straßenverkehr im Einsatz

In diesem Jahr bei uns in Nordrhein-Westfalen:

In Düsseldorf stoppte die Polizei ein verbotenes Autorennen. Nach 22 Uhr waren zwei Fahrzeuge durch erhebliche Geschwindigkeitsüberschreitungen und verbotene Überholvorgänge aufgefallen. Die Beamten zeichneten die Fahrt durch den Rheinalleetunnel Richtung Autobahn auf. Gegen die 22 und 29 Jahre alten Fahrzeugführer wurden Strafverfahren eingeleitet.

In Bochum meldeten Zeugen ein verbotenes Autorennen auf einem Parkplatz. Zwei Autofahrer fuhren schnell über die Parkflächen, ohne auf Fahrbahnmarkierungen und Fahrtrichtungen zu achten. Die Polizei beschlagnahmte die Führerscheine der beiden 20jährigen Fahrer und stellte die Fahrzeugschlüssel sicher. 

In Hamm waren neun junge Männer im Alter von 18 bis 24 Jahren an einem verbotenen Rennen beteiligt. Verteilt auf zwei Autos rasten sie durch die Stadt. Die Polizei konnte die Fahrt schnell beenden, stellte alle Mobiltelefone sicher und erstattete Strafanzeige. Einer der Fahrer hatte keinen Führerschein.

Diese drei Fälle sind nur einige Beispiele von vielen. Im vergangenen Jahr registrierte die Polizei NRW 2.144 verbotene Kfz-Rennen. So viele wie noch nie.  526 davon endeten mit einem Verkehrsunfall. Das ist die höchste Zahl seit der Einführung des Straftatbestands. Seitdem die verbotenen Kfz-Rennen erfasst werden, steigt die Zahl von Jahr zu Jahr. Im Jahr 2022 verloren zwölf Menschen bei verbotenen Rennen ihr Leben. Im vergangenen Jahr wurden drei Menschen getötet und bis April 2024 mussten bereits weitere drei Todesfälle beklagt werden.  

Konzepte und Strategien appellieren an die Vernunft

Polizistinnen und Polizisten sind rund um die Uhr im Einsatz, um für die Sicherheit auf unseren Straßen zu sorgen. Alle Kreispolizeibehörden arbeiten daran, die Zahl der verbotenen Rennen in ihrem Bereich zu reduzieren, denn dass Raser das Leben von Unbeteiligten in Gefahr bringen, um auf der Straße ihre Kräfte zu messen, kann und will die Polizei nicht hinnehmen. Deshalb gibt es verschiedene Konzepte und Strategien, um den Rasern klar zu machen, dass ihr rücksichtsloses Verhalten andere gefährdet und im öffentlichen Straßenverkehr nichts zu suchen hat.  

Seit 2022 bietet die Polizei NRW mit dem Konzept Verantwortung stoppt Vollgas Schulen in Nordrhein-Westfalen ein Bildungskonzept an, dass Schülerinnen und Schüler erreicht, betroffen und nachdenklich macht und letztendlich so zu guten und umsichtigen Entscheidungen im Straßenverkehr führen soll. Die Kampagne kann in die Verkehrsunfallpräventionsarbeit im Bereich der Sekundarstufe 1 (10.Klasse) und Sekundarstufe 2/Oberstufe der Schulen integriert werden. Dabei bildet ein interaktiver Film mit seinen zwei möglichen Entscheidungsfilmen den Rahmen des Urteilsbildungskonzeptes von Wolfgang Sander. 

Starke Polizeipräsenz und wiederkehrende Strafen

Darüber hinaus hat beispielsweise die Polizei in Köln eine eigene Dienststelle eingerichtet, die sich die Bekämpfung und Verfolgung verbotener Rennen auf die Fahnen geschrieben hat. Regelmäßige Geschwindigkeitskontrollen an den bekannten Raser-Hotspots gehören genauso dazu wie technische Kontrollen der Fahrzeuge. Denn technische Veränderungen sorgen neben einer Steigerung der Höchstgeschwindigkeit auch dafür, dass die Autos deutlich lauter werden und die aufheulenden Motoren für die Anwohner ein deutlicher Störfaktor sind. 

Durch starke Präsenz ist es der Polizei möglich gefährliche Rennen zu unterbinden und die Täter/innen zu verfolgen. Häufig endet ein Abend, an dem man sich zu einem verbotenen Rennen verabredet hat, mit der Sicherstellung des Fahrzeugs und dem Erlöschen der Betriebserlaubnis. Wenn man Menschen nicht über die Vernunft vom Rasen abhalten kann, klappt es manchmal über den Geldbeutel: Die ständig wiederkehrenden Sanktionen sorgen teilweise auch dafür, dass sich Unbelehrbare ihr Verhalten nicht mehr leisten können, weil sie die Kosten für Gutachten, Bußgelder und den Abschleppdienst etc. übernehmen müssen. 

 

 

Informationen für Schulen und Fahrschulen

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110