Pedelec-Schulung der Verkehrsunfallprävention

Pedelec-Schulung
Pedelec-Schulung der Verkehrsunfallprävention
In einer umweltbewussteren Zeit erlebt das Fahrrad seit Jahren einen Aufschwung. War das Fahrrad früher ein günstiges Fortbewegungsmittel, wird es heute als Alternative zu den verstopften Straßen genutzt. Ob für die Fahrten zur Arbeitsstätte, in der Freizeit oder als Sportgerät, das Fahrrad ist vielseitig einsetzbar.

Diesen Trend haben nicht zuletzt auch die Räder mit elektrischer Unterstützung beeinflusst. Viele Menschen können nun wieder, unabhängig ihrer körperlichen Fitness oder ihres Alters, Spaß am Radfahren haben.

In Deutschland wurden mittlerweile über sechs Millionen Elektrofahrräder verkauft. Tendenz stark steigend. Aber mit der steigenden Nutzung, ist auch ein Anstieg der Unfallzahlen zu verzeichnen.

Unfallstatistik aus dem Kreis Euskirchen:

  im Jahr 2019  im ersten Halbjahr 2020 Unfälle mit Radfahrenden:  114  50 davon mit Personenschaden:  98  42 Unfälle mit Pedelec:  18  6 davon mit Personenschaden:   16  6

Da viele der verletzten Pedelec-Fahrenden ältere Menschen waren, hat sich die Verkehrsunfallprävention der Kreispolizeibehörde Euskirchen dieser Problematik angenommen.

In Kooperation mit dem KreisSportBund und der Kreisverkehrswacht Euskirchen werden Pedelec-Schulungen durchgeführt.

Das Schulungsprogramm bezieht sich auf die Altersgruppe 55+, die im Alltag und in der Freizeit auf das Pedelec umstellen wollen bzw. bereits umgestellt haben.

Der Part der Polizei bezieht sich dabei auf die Aufklärung und Erläuterung der Rechte und Pflichten der Radfahrenden und beinhaltet auch Sicherheitshinweise zum Verhalten mit dem Rad.

Folgende Themen werden besprochen:

- rechtliche Einordnung des Pedelecs,

- Bestandteile eines verkehrssicheren Fahrrades,

- Fehlverhalten anhand des aktuellen Bußgeldkatalog für Radfahrende,

- aktuelle Verkehrsbeschilderung mit Bezug zum Elektrorad,

- Gefahrenanalyse „toter Winkel“,

- richtiges Verhalten beim Rechts- bzw. Linksabbiegen,

- Wichtigkeit des Fahrradhelmes mit individuellem Trage-Check,

- Erhöhung der Sichtbarkeit bei jeder Witterung und Tageszeit

- weitere Hinweise u.a. zum Thema Alkohol, Medikamente, Begleitung von Rad fahrenden Enkelkindern, Verhalten am Fußgängerüberweg und bei Bussen an der Haltestelle

Anschließend findet eine geführte Rad-Tour im bergigen Eifeler Umfeld statt. Dabei können die Fähigkeiten im Umgang mit dem Pedelec ausprobiert oder verbessert werden. Unter polizeilicher Begleitung der Verkehrsunfallprävention kann die bis zu 20 Personen große Gruppe abgesichert größere Straßen gefahrlos überqueren. Während der Fahrt gibt es jederzeit weiterhin die Möglichkeit zu Sicherheitshinweisen oder zur Beantwortung individueller verkehrsrechtlicher Fragen.

Die im Vorjahr begonnene Kooperation zwischen dem KreisSportBund, der Kreisverkehrswacht, einem Pedelec-Verleiher und der Polizei Euskirchen hat sich bewährt und wird voraussichtlich in den Folgejahren weitergeführt.  

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110