Kurve kriegen
Kurve Kriegen
Sie sind noch sehr jung und doch schon auf dem Weg in eine „kriminelle Karriere": Mehrfachtatverdächtige Kinder und junge Jugendliche in besonderen sozialen Problemlagen. Um zu verhindern, dass diese jungen Menschen im Alter von 8 bis 15 Jahren zu IntensivtäterInnen werden, rief das Ministerium des Innern des Landes NRW die Initiative "Kurve kriegen" ins Leben. Der Leitgedanke: "Frühe Hilfe statt späte Härte".

"Kurve kriegen" setzt früh an, um Kinder und Jugendliche, die bereits mehrfach mit kriminellem Verhalten aufgefallen sind, davor zu bewahren dauerhaft in die Kriminalität abzurutschen. Dazu werden die 8- bis 18-Jährigen und ihre Familien individuell und frühzeitig mit kriminalpräventiv wirkenden pädagogischen Maßnahmen unterstützt.

Unterstützung erhalten sie durch die Polizei, freie Träger der Kinder- und Jugendhilfe sowie den Kommunen, die bei dieser bundesweiten Initiative eng zusammenarbeiten. Teilnehmende und Sorgeberechtigte/Familien werden zielorientiert begleitet. Es gilt den Bedarf jedes Teilnehmenden zu erkennen, passende Hilfen zur Stärkung der Schutzfaktoren und damit zur wirksamen Kriminalitätsprävention zu ermitteln und durchzuführen. Das Angebot basiert auf Freiwilligkeit und ist für die Teilnehmenden kostenlos. 

Polizeiliche Ansprechpartnerinnen für den Oberbergischen Kreis sind Kriminalhauptkommissarin Nadin Kreißl und Kriminaloberkommissarin Sabrina Maar. Durch Sie werden die Kinder, Jugendlichen und ihre Erziehungsberechtigten von der polizeilichen Seite betreut. Die pädagogische individuelle Konzeptentwicklung wird von den pädagogischen Fachkräften Sandy Diedrich und Katja Küch des Caritasverbands Oberbergischer Kreis koordiniert.

Welches Ziel hat "Kurve Kriegen"?

Die NRW-Initiative „Kurve kriegen“ hat zum Ziel, die Entwicklung besonders kriminalitätsgefährdeter Kinder und junger Jugendlicher zu „Intensivtäterinnen“ und „Intensivtäter“ frühestmöglich zu erkennen und nachhaltig zu verhindern, um so die Anzahl der von ihnen begangenen rechtswidrigen Taten bzw. Straftaten und damit auch die Anzahl ihrer Opfer auf „Null“ zu reduzieren bzw. sehr deutlich zu verringern.

Wann kann "Kurve Kriegen" unterstützen?

Frühe Hilfe statt späte Härte! Mit Blick auf die vielen Opfer, die enormen sozialen Folgekosten, die eine oder ein „Intensivtäterin“ oder „Intensivtäter“ verursacht sowie seine erwartbare soziale Randständigkeit muss die Intervention frühestmöglich erfolgen – und zwar bevor die „Karriere“ Fahrt aufnimmt.
Die Investition von Personal und Geld in der frühen Phase der Auffälligkeiten ist im Vergleich zu später notwendigen Investitionen, Kosten und Maßnahmen gering – und vor allen Dingen wirkungsvoll. Denn: Aus pädagogischen und kriminologischen Gründen ist es zielführend, sich so frühzeitig wie möglich, individuell und passgenau um die Ursachen der Kriminalität dieser jungen Menschen zu kümmern.
Die Fokussierung auf potenzielle Intensivtäterinnen oder Intensivtäter ist mit Blick auf die hohe Zahl verhinderter Taten und Opfer besonders effizient. Zudem wird den jungen Menschen eine Chance auf gesellschaftliche Teilhabe geboten.

Wer ist die Zielgruppe?

Kinder und Jugendliche, überwiegend im Alterssegment von 8 bis 15 Jahren, die mit mindestens einer Gewalttat oder drei Eigentumsdelikten polizeilich in Erscheinung getreten sind und deren Lebensumstände derart risikobelastet sind, dass ein dauerhaftes Abgleiten in die Kriminalität droht.

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110