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Verkehrsunfallbilanz 2022
Weniger Unfälle und Tote zu vor Corona, mehr Pedelec-Verunglückte, erste tote E-Scooter-Fahrer
Minister Reul: „Alkohol und Drogen haben im Straßenverkehr nichts zu suchen - weder am Steuer eines Autos, noch am Lenker eines E-Scooters.“
PLZ
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Ministerium des Innern NRW
Ministerium des Innern NRW

Im Jahr 2022 gab es weniger Unfälle und weniger Verkehrstote auf den Straßen in Nordrhein-Westfalen als noch vor der Pandemie (2019). Allerdings verunglückten mehr ältere Fahrer mit dem Pedelec. Zudem kamen im vergangenem Jahr erstmals drei Menschen bei der Fahrt mit einem E-Scooter ums Leben. Am Dienstag stellte Innenminister Herbert Reul die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2022 vor.

Landesweit kam es zu insgesamt rund 610.000 Verkehrsunfällen. Zum Vor-Corona-Jahr ist das ein Minus von 9,5 Prozent, zum Pandemiejahr 2021 ein moderater Anstieg um 4,8 Prozent. 451 Menschen kamen 2022 bei einem Verkehrsunfall ums Leben. Fast 12.500 Menschen wurden schwerverletzt. Das sind etwa 1.000 weniger Schwerverletzte als noch 2019. „Klammert man die zwei Ausnahmejahre der Pandemie aus, ist das der niedrigste Gesamtwert sowohl bei den Verkehrsunfällen als auch bei den Verkehrstoten seit Beginn der Unfallaufzeichnungen vor 69 Jahren,“ so der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul. „Viele Millionen Menschen kommen tagtäglich sicher an. Und obwohl die Menschen wieder deutlich mobiler waren, gab es weniger Unfälle als vor Corona. Das soll so weitergehen. Unser Motto im Straßenverkehr ist Leben,“ so Reul weiter.

Allerdings zählte die Polizei mehr Fahrten, bei denen Drogen oder Alkohol mit unterwegs waren. In rund 3.300 der registrierten Unfälle mit Personenschaden hatten die Fahrerin oder der Fahrer Alkohol getrunken. Zum Vorjahr ist das ein Anstieg um 28 Prozent. 29 Menschen sind hierbei ums Leben gekommen. Die Polizei konnte 637 Unfälle feststellen, bei denen Drogen und andere berauschende Mittel die Ursache waren und Personen verletzt wurden. Vier Menschen haben bei Fahrten unter Drogen oder berauschenden Mitteln ihr Leben verloren.

Innenminister Reul sprach von drei „Sorgenkindern“ im nordrhein-westfälischen Straßenverkehr: die E-Scooter-Fahrer, die Pedelec-Fahrer und die Raser bei illegalen Autorennen.

Bei den Unfällen mit E-Scootern gibt es einen erneuten Anstieg. 2022 verunglückten etwa 1.800 E-Scooter-Fahrer. Zum Vorjahr ist das ein Anstieg um rund 700. 2022 starben in Nordrhein-Westfalen zum ersten Mal Menschen bei der Fahrt mit einem elektrisierten Tretroller. Drei Menschen verunglückten tödlich. Oft passieren diese Unfälle in der Nachtzeit in Großstädten. In jedem vierten Fall ist Alkohol die Hauptunfallursache. „Alkohol und Drogen haben im Straßenverkehr nichts zu suchen - weder am Steuer eines Autos, noch am Lenker eines E-Scooters,“ so Reul.

Bei den verunglückten Pedelec-Fahrern setzt sich der negative Trend aus dem vergangenen Jahr fort. Weil mehr Menschen mit dem Pedelec unterwegs sind, nimmt auch die Anzahl der Unfälle zu. 2022 verunglückten insgesamt 6.700 Menschen mit dem Pedelec. 2021 waren es noch 4.700. 48 Menschen kamen bei einem dieser Unfälle ums Leben. Hiervon waren fast zwei Drittel über 65 Jahre alt. Die Hälfte war sogar über 75 Jahre alt. „Weil die Unfallzahlen hier seit Jahren steigen, haben wir sowohl ein generelles Pedelec-Problem als auch ein besonders tödliches Pedelec-Problem bei älteren Menschen,“ erklärte Minister Reul. Der Innenminister machte zudem darauf aufmerksam, dass viele Kreispolizeibehörden Simulatoren anbieten um das Pedelec-Fahren zu üben. Er appellierte an die Verkehrsteilnehmer, die polizeilichen Präventionsprogramme zu nutzen.

Als drittes „Sorgenkind“ nannte Herbert Reul die Raser mit ihren illegalen Autorennen. 2022 brachte die Polizei rund 2.000 zur Anzeige. Insgesamt sind 12 Menschen bei illegalen Autorennen im vergangenen Jahr getötet worden. Noch nie sind so viele Menschen bei Autorennen umgekommen wie im letzten Jahr. „Die Straße ist keine Rennstrecke. Diese wild gewordenen Raser lassen sich an Verantwortungslosigkeit, an Leichtsinn und auch an Kaltschnäuzigkeit nicht übertreffen. Diese Unfälle sind alle genauso tragisch wie vermeidbar. Ich wünsche mir, dass das aufhört,“ appelliert Herbert Reul.

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