Zeugen meldeten sich hier aufgrund von Ruhestörungen bei der Einsatzleitstelle der Polizei. Beim ersten Einsatz um 23:20 Uhr stellten die Beamten keine Auffälligkeiten fest und beim zweiten Einsatz um 23:45 Uhr drohten die Beamten wie in solchen Fällen üblich Folgemaßnahmen an. Bei dem dritten Einsatz um 23:59 Uhr nahmen die eingesetzten Kräfte dann über Lautsprecher abgespielte NS-Propaganda wahr. Eine Befragung der Zeugen ergab zudem, dass diese das mit rechtsextremen Inhalten übertönte Lied aus den 90ern „L’amour toujours“ wahrnahmen. Beide Feststellungen führten dazu, dass die Beamten die Party auflösten.
Polizeipräsident Gregor Lange: „Rechtsextremistischer Hass und Hetze gegen Minderheiten bedroht unser Zusammenleben in Freiheit und Gleichheit und damit unsere Demokratie. Dass dieser rechtsextreme Hass zunehmend, wie auch in diesem Fall, nicht aus bekannten, organisierten Strukturen kommt, sondern aus der Breite der Gesellschaft, sollte uns alle betreffen. Wir dürfen nicht zulassen, dass Rechtsextremismus zur Normalität wird! Die Verbreitung von NS-Propaganda oder anderen volksverhetzenden Inhalten ist kein Kavaliersdelikt, sondern ein Angriff auf unsere Demokratie. Die Polizei Dortmund wird mit allen rechtsstaatlichen Mitteln hiergegen vorgehen, um die demokratischen Werte unserer Gesellschaft zu schützen“.
Über die Entwicklungen und die Täterstrukturen im Bereich der rechtsextremistischen Straftaten berichtete die Polizei Dortmund bereits Anfang April 2025. Hier wurde unter anderem erwähnt, dass die meisten rechtsextremen Taten im Jahr 2024 von Personen begangen wurden, die zuvor strafrechtlich unauffällig waren.
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Die Polizisten nahmen am Samstagabend insgesamt acht Männer (22, 26, 29, 31 wohnhaft in Dortmund, 28 wohnhaft in Waltrop, 32, 33, 42 wohnhaft in Castrop-Rauxel) fest, stellten ihre Mobiltelefone sicher und behandelten sie erkennungsdienstlich.
Die acht Männer, die zuvor polizeilich nicht bekannt waren, erwarten nun Strafverfahren wegen unter anderem Volksverhetzung, dem Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen sowie dem Verbreiten von NS-Propaganda.
Der Staatsschutz der Polizei Dortmund hat die weitergehenden Ermittlungen übernommen.